Günstiges Tuya-Heizkörperthermostat Nedis ZBHTR10WT mit Zigbee im Test | TechStage

2023-02-16 15:40:23 By : Mr. Simpson Lu

Das zur Smart-Home-Plattform Tuya kompatible Nedis-Heizkörperthermostat gibt es schon für etwa 36 Euro. Für die Bedienung per App wird allerdings ein Zigbee-Hub benötigt.

In Zeiten stark steigender Energiepreise suchen viele Mieter und Eigenheimbesitzer nach Sparmöglichkeiten. Smarte Heizkörperthermostate (Bestenliste) oder Varianten für Fußbodenheizungen (Ratgeber) können dabei helfen, weniger Energie zu verbrauchen. Das Einsparpotenzial im Heizbereich ist sehr groß: Für das Heizen von Räumen liegt der Energieanteil hiesiger Haushalte bei durchschnittlich 71 Prozent. Strom kommt auf 14 Prozent und auf Warmwasser entfallen die restlichen 15 Prozent.

Laut Berechnungen der Stiftung Warentest kann der Einsatz von smarten Thermostaten eine Heizkostenersparnis von durchschnittlich 5 bis 8 Prozent bringen (Ratgeber). Zudem bietet ein smartes Heizkörperthermostat mehr Komfort: Anwender können damit individuelle Heizpläne erstellen und die Temperatur bequem vom Smartphone aus auch von unterwegs regeln. Eine manuelle Anpassung der gewünschten Ziel-Temperatur direkt am Gerät wird damit in der Regel überflüssig.

Nedis bietet mit dem Heizkörperthermostat ZBHTR10WT ein zur Tuya-Plattform (Test) kompatibles Modell. Damit haben Anwender die Möglichkeit, das Thermostat mit anderen Smart-Home-Komponenten der Plattform für Automatisierung zu nutzen, etwa zur umfassenden Steuerung des Raumklimas über Luftqualitätssensoren (Ratgeber), Luftreiniger (Ratgeber), Luftentfeuchter (Ratgeber), smarte Lüfter (Ratgeber) und Klimageräte (Ratgeber). Für die Fernsteuerung per App benötigt das Gerät noch einen Zigbee-Hub. Als App können Anwender sich dabei zwischen Nedis Smartlife, Tuya Smart, Smartlife, Elesion oder einer anderen zur Tuya-Plattform kompatible App entscheiden. Man kann also sämtliche Tuya-Geräte mit einer einzigen App steuern, egal von welchem Hersteller die Geräte stammen.

Das Nedis Heizkörperthermostat ZBHTR10WT fällt mit 5,5 × 5,5 × 7,4 cm (inklusive M30 Anschluss: 8,5 cm) relativ kompakt aus und ähnelt nicht nur hinsichtlich der Abmessungen den Modellen von Brennenstuhl (Testbericht) und Aqara (Testbericht). Das farbige LC-Display und auch der Drehregler zur manuellen Temperatureinstellung am Thermostat sowie das Batteriefach im Inneren des Gehäuses sind identisch. Anders als Aqara und Brennenstuhl finden sich im Lieferumfang von Nedis allerdings keine AA-Batterien, die für den Betrieb des Thermostats nötig sind.

Das Display des Thermostats ist seitlich ausgerichtet, sodass man sich bei einer typischen horizontalen Montage des Geräts zum Ablesen leicht bücken muss. Wesentlich ergonomischer hat das Homematic IP bei seinem Heizkörperthermostat Evo (Testbericht) gelöst, dessen Bildschirm nach oben zeigt. Aber so wichtig ist das nun auch wieder nicht. Schließlich kann man per App Heizpläne für das smarte Thermostat erstellen oder die Temperatur regulieren, sodass man das Display zur manuellen Temperatureinstellung nur selten ablesen muss.

Das Nedis Thermostat ZBHTR10WT passt auf Heizkörperventile mit M30-Anschluss mit 1,5 mm Gewindeabstand. Im Lieferumfang befinden sich aber auch Adapter für Danfoss RA, RAV und RAVL.

Für die Inbetriebnahme des Thermostats sind ein Zigbee-Gateway und zwei AA-Batterien notwendig. Da das Nedis-Thermostat kompatibel zur Tuya-Plattform ist, arbeitet es auch mit anderen Tuya-kompatiblen Zigbee-Gateways. Das hat im Test etwa mit dem Moes- oder dem Brennenstuhl-Gateway problemlos funktioniert. Wer bereits Tuya-kompatible Geräte mit der Original-Tuya- oder der Smartlife-App verwaltet, kann diese auch zur Ansteuerung des Nedis-Thermostats verwenden.

Das Anlernen von Gateway und Thermostat verläuft, egal welche Tuya-App man verwendet, immer identisch (siehe auch Bildergalerie). Zunächst wird das Zigbee-Gateway mit der App gekoppelt. Dazu muss es in den Anlernmodus versetzt werden. Im Normalfall sollten die Geräte bei der ersten Inbetriebnahme automatisch in diesem Modus starten. Falls das nicht der Fall ist, drückt man die Reset-Taste am Gateway für einige Sekunden bis die linke LED rot zu blinken beginnt. Jetzt kann das Zigbee-Gateway in der App hinzugefügt werden. Hierfür tippt man auf das +-Symbol rechts oben und anschließend auf Gerät hinzufügen und wählt unter Gateway-Steuerung – Drahtloses Gateway (Zigbee) aus. Im Test hat aber die automatische Erkennung funktioniert, sodass das Gateway nicht manuell ausgewählt werden musste.

Anschließend wird das Gerät mit dem WLAN-Router gekoppelt. Hierfür kommen allerdings nur 2,4-GHz-WLAN-Netzwerke infrage. Bei Routern, die 5 GHz und 2,4 GHz unter einer SSID betreiben, kann es passieren, dass die Koppelung nicht funktioniert. In diesem Fall muss man die Netze auf zwei SSIDs aufteilen oder das 5-GHz-Netz für den Anlernprozess kurz ausschalten. Nachdem das Gateway hinzugefügt wurde, kann man nun das Thermostat anlernen. Befindet es sich nicht im Kopplungsmodus, was im Test der Fall war, muss man diesen durch dreimaliges Drücken auf das Display aktivieren. Das grüne WLAN-Symbol rechts oben in der Anzeige beginnt jetzt zu blinken. Die Assistent-geführte Koppelung bereitet im Test keinerlei Probleme, sodass Gateway und Thermostat nach wenigen Minuten einsatzbereit sind (siehe auch Bildergalerie).

Die App ist sehr übersichtlich. Im oberen Bereich wird der Name des Thermostats angezeigt, das sich als Radiator-Thermostat ausgibt. Wer den Namen ändern und das Thermostat einem Raum zuweisen möchte, tippt auf das Bearbeiten-Symbol rechts neben dem Namen. In diesem Bereich können Anwender außerdem die Sprachassistenten Amazon Alexa und Google Assistant aktivieren. Kompatibel zu Homekit ist das Thermostat hingegen nicht.

Unterhalb des Namens informiert links oben eine Batterieanzeige über den aktuellen Status der Energieversorgung. Die für den Betrieb des Thermostats nötigen zwei AA-Batterien sollen etwa ein Jahr halten. Ein Batterieaustausch ist möglich, ohne dass man das Thermostat vom Ventil abschrauben muss. Stattdessen dreht man die Gehäuseabdeckung etwas nach links und zieht sie nach vorn ab. Jetzt können die Batterien getauscht werden.

Unterhalb des Akkustatus gibt es eine halbkreisförmige Temperaturskala, mit der man den Wert für die anvisierte Raumtemperatur zwischen 5 und 30 Grad einstellt. Diese erscheint in Rot, während die gemessene Temperatur darunter in Blau dargestellt wird. Entspricht die vom Thermostat-Sensor ermittelten Temperatur nicht mit der tatsächlichen überein, kann man diese über Szene – Szene erstellen – Ausführen – Tippen Sie hier, um den Betrieb aufzunehmen – Betreiben Sie das Gerät – (Name des Thermostats) – Temperaturkorrektur in 1er-Schritten von -10 bis +10 Grad korrigieren. Das ist zwar etwas umständlich, doch in der Regel ein einmaliger Vorgang.

Unterhalb der Temperaturanzeige befinden sich die Schaltflächen für den Automatikmodus (links), den manuellen Modus und für den Frostschutzmodus. Darunter gibt es noch Schaltflächen für bestimmte Funktionen wie einer automatischen Ventilanpassung, einer Kindersicherung sowie für die Fenster-Offen-Erkennung, bei der das Thermostat für 30 Minuten nicht heizt, falls ein Fenster geöffnet wurde.

Die Fenster-Offen-Erkennung reagiert allerdings nur auf einen starken Temperaturabfall, der über den im Heizkörper integrierten Temperatursensor erfasst wird. Genauer ist natürlich eine Anbindung entsprechender Sensoren direkt am Fenster, die sofort erkennen, ob das Fenster geschlossen oder geöffnet ist. Einen entsprechenden Sensor hat Nedis im Angebot, man kann aber auch jeden x-beliebigen Tuya-kompatiblen Fenster-Offen-Sensor verwenden. Allerdings kann die interne Fenster-Offen-Erkennung nicht auf den Sensor umgestellt werden. Stattdessen muss man die auf einen starken Temperaturabfall basierende Fenster-Offen-Erkennung deaktivieren und eine Wenn-Dann-Regel unter Szene erstellen. Diese schaltet das Thermostat bei einem geöffneten Fenster ab, was durch den Fenster-Offen-Sensor erkannt wird. Erst wenn der Sensor ein geschlossenes Fenster erkennt, nimmt der Thermostat wieder den Betrieb auf.

Das Erstellen von Heizplänen erfolgt über die Auswahl des Automatikmodus. Dort können Anwender Heizpläne für bestimmte Stunden und Tage erstellen. Dabei kann man diese grundsätzlich für jeden Tag oder für bestimmte Perioden wie Arbeitstage und Wochenende erstellen. Insgesamt bietet die App eine intuitive Bedienung des Thermostats, aber darüber hinaus keine weiteren Daten. Auf einen Temperaturverlauf wie beim Shelly TRV (Testbericht) müssen Anwender etwa verzichten.

Das Nedis Heizkörperthermostat ZBHTR10WT ist aktuell bei Notebooksbilliger.de zu einem Preis von etwa 36 Euro am günstigsten. Für ein Zigbee-Gateway fallen weitere Kosten in Höhe von mindestens 29 Euro an. Wer bereits ein Tuya-kompatibles Zigbee-Gateway im Einsatz hat, kann das Thermostat auch mit diesem betreiben, sodass man sich das Geld für das Gateway sparen kann.

Das Nedis Heizkörperthermostat ZBHTR10WT hat im Test problemlos funktioniert. Die Einrichtung ist schnell erledigt, Heizpläne im Handumdrehen erstellt. Etwas umständlich ist allerdings die Anpassung des Temperatursensors, falls dieser falsche Werte liefert. Ansonsten reagiert das Thermostat zügig auf Nutzereingaben und arbeitet relativ leise. Mit einem Preis von etwa 65 Euro inklusive Zigbee-Gateway gehört das Nedis ZBHTR10WT zu den günstigsten smarten Heizkörperthermostaten. Einen dynamischen hydraulischen Abgleich wie das Homematic IP Evo (Testbericht) unterstützt es allerdings nicht.

Genau wie das Moes BRT 100 (Testbericht) ist das Nedis-Thermostat kompatibel zur Tuya-Plattform (Testbericht). Dadurch können Anwender das Heizkörperthermostat mit anderen Tuya-Komponenten koppeln und ausgefeilte Szenarien mit nur einer App umsetzen, etwa zur Steuerung des Raumklimas (Ratgeber).

Mehr Informationen zu smarten Thermostaten und Energiesparpotentialen mithilfe smarter Technik bietet TechStage in der Themenwelt Smart Home sowie in folgenden Beiträgen:

Weitere Details zu Heizkörperthermostaten finden sich auch in unseren Einzeltests:

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